Kirchplatz ohne Barrieren

von Jürgen Damm

...in Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungswerk Nordhessen und der Staatlichen Berufsschule im BBW mit einem Informationsstand. Schülerinnen und Schüler der Berufsschule zeigten dabei erste Ergebnisse eines Projektes, das sich mit dem Auffinden von Barrieren rund um den Kirchplatz befasst.

Bei dieser Präsentation hatten die Besucher des Kirchplatzes die Gelegenheit, die Wirkung von kleinen Barrieren für Rollstuhlfahrerinnen und -faher und Rollatornutzerinnen und -nutzer selbst zu erleben.

Grundsätzliche Informationen über BLiBA erhielten die Besucher mit einem Flugblatt und folgendem Text:

Barrierefreiheit ist ein Leuchtturm unserer Stadt. Und Barrierefreiheit ist für alle gut!

Vieles ist schon getan, um die Kernstadt Bad Arolsens barrierefrei zu machen. Eine Menge ist noch zu tun, um alten und jungen Menschen mit Mobilitäts- und Sinnesbehinderungen die uneingeschränkte Teilhabe am städtischen Leben zu ermöglichen.

Die Aktion Barrierefreies Leben in Bad Arolsen (BLiBA) hat durch ihre Aktionen seit acht Jahren schon viele Köpfe und Herzen in Politik, Stadtverwaltung, Planungs- und Bauleitungsbüros erreicht. In ihr haben sich Menschen mit und ohne Behinderung zusammen getan: Schüler und Auszubildende des Rehazentrums Bathildisheim, Bewohner Bad Arolser Seniorenheime und andere engagierte Bürger der Stadt. Ihrer Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass auf Beschluss der Bad Arolser Stadtverordneten am 15. Juni 2000 bei immer mehr Neu- und Umbauten die Prinzipien der Barrierefreiheit Berücksichtigung finden.

Barrierefreiheit ist gut...
für alte und junge Menschen mit Mobilitäts- und Sinneseinschränkungen: Rollator- und Rollstuhlbenutzer freuen sich über abgesenkte Bürgersteige, sehbehinderte Menschen finden Ampeln mit Tonsignal (Brummpeln) prima. Und auch junge Familien mit Kinderwagen kaufen viel lieber barrierefrei ein.

Barrierefreiheit ist gut...
für unsere Stadt, weil Geschäfte, Kaffees, Freizeitbad, Kino und Kulturveranstaltungen einfach attraktiver werden für Kunden mit Mobilitäts- und Sinneseinschränkungen. Und allein durch die Alterung unserer Gesellschaft wird diese Gruppe größer.

Barrierefreiheit ist gut...
für die Wirtschaft und die Kaufkraft in unserer Stadt. Über 1500 Menschen finden hier sichere Arbeit in der Branche Pflege, Betreuung, Rehabilitation von Menschen mit Behinderung und alten Menschen. Zwei bis drei behinderte oder alte Menschen finanzieren durchschnittlich einen Arbeitsplatz! Die Branche Betreuung, Pflege, Rehabilitation ist der weitaus größte Arbeitgeber in Nordwaldeck. Handwerker, Kaufleute, Ärzte und Dienstleister wissen das.

Barrierefreiheit ist gut...
für die Kinder unserer Stadt. Barrierefreiheit macht Bad Arolsen attraktiv, gerade für junge Familien. Sie bleiben in der Stadt oder der Region, weil sie gute Arbeit in und um Pflege, Betreuung und Rehabilitation finden. Sie kaufen ein, füllen Kindergärten und Schulen und halten die Stadt lebendig.

Barrierefreiheit ist gut...
für unsere Herzen und Köpfe. Die alltägliche Begegnung mit behinderten und alten Menschen in der Stadt erinnert uns daran, dass „anders“ sein „normal“ und unser und aller Menschen Leben ein einzigartiges, wertvolles Gut ist. Und barrierefreies Zusammenleben in unserer Stadt geht ja weit über abgesenkte Bürgersteige, Rampen und „Brummpeln“ hinaus!

Deshalb ist noch viel zu tun. Die Aktion BliBA arbeitet weiter am barrierefreien Bad Arolsen.

Zurück